Weibliche KZ-Häftlinge

Das KZ Dachau wurde 1933 ursprünglich für männliche Gefangene errichtet. Im Verlauf des Krieges wurde dieses Prinzip aufgehoben. Die ersten weiblichen Gefangenen wurden im Oktober 1942 ins Stammlager überstellt. Bis zur Befreiung am 29. April 1945 sind 7.832 Frauen im Lager nachweisbar. Der überwiegende Teil der weiblichen Gefangenen musste in den Außenlagern des KZ Dachau Zwangsarbeit verrichten.

Auch weibliche KZ-Häftlinge mussten teilweise schwere körperliche Arbeiten verrichten, darüber hinaus wurden sie auch in der Küche und Wäscherei eingesetzt. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Laurie Heymont Weinberg

Weibliche KZ-Häftlinge lassen sich in mehr als 20 Außenlagern des KZ Dachau nachweisen. Im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering sind 3.700 Frauen bekannt. Der erste Transport mit 200 weiblichen Gefangenen erreichte am 29. Juli 1944 das KZ-Außenlager Kaufering II. Bereits am 1. August folgten 800 in das KZ-Außenlager Kaufering IV. Mit Ausnahme der KZ-Außenlager VIII und IX sowie dem nicht errichteten Lager V finden sich in allen übrigen Lagern des KZ-Außenlagerkomplexes Belege für inhaftierte Frauen. Innerhalb der Lager waren die Frauen in einem mit Stacheldraht abgetrennten Bereich untergebracht.

Einige sehr hübsche Mädchen wurden ausgewählt, um in der SS-Küche zu arbeiten. Wir, die gewöhnlichen Frauen, arbeiteten hart, aber die Männer leisteten wirklich harte Arbeit, was sogar oft zum Tod führte.

– Ferike Castro über die Zwangsarbeit

Quellverweis

Im KZ-Außenlager Fliegerhorst Penzing gab es keine weiblichen Gefangenen. Im KZ-Außenlager Landsberg DAG können 100 Frauen und zehn Männer nachgewiesen werden.

Frauen mussten im KZ-Außenlagerkomplex wie ihre männlichen Mitgefangenen schwere körperliche Zwangsarbeit verrichten. Sie wurden unter anderem ebenfalls auf den Bunkerbaustellen eingesetzt. Weibliche Gefangene wurden darüber hinaus bevorzugt zu Reinigungs- und Küchenarbeiten herangezogen.

Sie arbeiten entweder im Lager oder in der SS-Küche. Sie arbeiten auch in der SS-Wäscherei. Einige weitere „Eliten“ werden ausgewählt, um das SS-Büro zu reinigen. Sie heißen „Stubendienst“. Es gibt zehn weitere „Prominente“, die in der „Moll-Küche“ arbeiten.

– Ferike Castro über die Arbeitsbereiche

Quellverweis

Ende Dezember 1944 wurden 1.400 Frauen vom KZ-Außenlagerkomplex zum KZ Bergen-Belsen überstellt. Bei der Evakuierung Ende April 1945 befanden sich noch etwa 1.100 weibliche Gefangene im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering.