Saarburgkaserne

Eines der ersten Displaced-Persons-Lager (DP) wurde in der Saarburgkaserne in Landsberg am Lech eingerichtet. Das Kommando über das Lager besaß Colonel Irving Heymont. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Saarburgkaserne zu einem der größten und einflussreichsten Lager jüdischer DPs in Deutschland. Etwa 5.000 DPs bewohnten im Dezember 1945 das Lager.

Als das Landsberger DP-Camp geschlossen wird, sitzt Irving Heymont (Mitte) mit weiteren Verantwortlichen bei einem Farewell Dinner zusammen. Quelle: Archiv Famile Posset

Im November 1945 übernahm die United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) die Lagerleitung.

Auch außerhalb der Saarburgkaserne lebten DPs in Landsberg und Umgebung in privaten Wohnungen und Häusern. Ende 1949 befanden sich noch etwa 1.800 Bewohner im DP-Lager Saarburgkaserne, das im November 1950 geschlossen wurde. Die noch Verbliebenen zogen in das DP-Lager Föhrenwald, das als letztes Lager dieser Art in Bayern bis 1957 bestand.

Heute wird der Bereich der ehemaligen Saarburgkaserne als Wohngebiet genutzt.

In Gedenken an die Displaced Persons, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände der damaligen Saarburgkaserne untergebracht waren, wurde 2018 in Landsberg im Beisein des ehemaligen Oberbürgermeisters Franz Xaver Rößle und dem damaligen Oberbürgermeister Mathias Neuner eine Gedenktafel eingeweiht. Quelle: Julian Leitenstorfer