Räumung von Kaufering IV
Die erkrankten KZ-Häftlinge des Lagers Kaufering IV wurden zu Hunderten auf einen Zug geladen, als die Evakuierung der Lager 1945 beschlossen worden war. Wer nicht in der Lage war, würde zusammen mit den Baracken verbrannt werden, so die Ankündigung der SS.
Der Zug mit den KZ-Häftlingen war auf direktem Weg zum KZ Dachau, als er unmittelbar nach Abfahrt von US-Jagdbombern angegriffen und gestoppt wurde. Die Überlebenden wurden mithilfe von Pferdefuhrwerken zunächst ins Lager Kaufering I transportiert, bevor sie am 26. April mit weiteren Gefangenen erneut per Zug in Richtung des KZ Dachau geschickt wurden.
Am Folgetag wurde auch dieser Zug von alliierten Jagdbombern in Schwabhausen angegriffen. Etwa 130 KZ-Häftlinge starben bei dem Angriff und anschließenden Fluchtversuchen. Nach Eintreffen einer Ersatzlokomotive setzte der Transport am 28. April seine Fahrt zum Konzentrationslager Dachau fort, wo er am selben Abend ankam.
Bereits am Morgen des 27. April 1945 war das Lager Kaufering IV wie angekündigt angezündet worden. Der Lagerarzt Dr. Max Blancke, der den Befehl dazu gegeben hatte, beging am selben Tag zusammen mit seiner Ehefrau in seinem Wohnhaus in Hurlach Selbstmord.
Als die US-amerikanischen Soldaten am 27. April das KZ-Außenlager Kaufering IV betraten, fanden sie 360 Tote vor. Die US-Amerikaner zwangen die Bevölkerung aus der Umgebung, die Opfer zu bestatten.
Für vertiefende Einblicke zum KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering gelangen Sie hier zur Übersichtsseite.