Max Ansbacher
(geboren am 11. Januar 1927 in Würzburg, gestorben am 21. Februar 2021 in Jerusalem)
Häftlingsnummer: 115163
Max Ansbacher wurde am 11. Januar 1927 in Würzburg geboren. Hier lebte er gemeinsam mit seinen Eltern und seinem vier Jahre älteren Bruder Naftali. Als die Gewalttaten gegen Juden in Deutschland und Österreich 1938 schließlich in der Reichspogromnacht gipfelten, wurde Max Ansbacher mit einem Kindertransport der Reichsvertretung der Juden zu Verwandten nach Belgien gebracht.
Da auch in Belgien Unruhen herrschten, wurde er von der belgischen Polizei nach Frankreich geschickt. Von Calais aus sollte Ansbacher nach Großbritannien fliehen. Durch den Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich gelang seine Ausreise jedoch nicht mehr. So wurde er in ein Internierungslager in Calais deportiert und kehrte im Januar 1942 über Belgien nach Würzburg zurück. Sein Vater starb im selben Jahr.
Im September 1942 wurden Max Ansbacher und seine Mutter von Würzburg erst nach Theresienstadt, kurz darauf nach Auschwitz deportiert. Dort wurde Ansbachers Mutter ermordet. Wie Ansbacher später erfahren sollte, starb dort auch sein Bruder.
Max Ansbacher selbst wurde in das KZ-Außenlager Kaufering IV gebracht und dort als Zwangsarbeiter auf einer Bunkerbaustelle sowie für Schienen- und Baumarbeiten eingesetzt. Während jener Zeit erkrankte Max Ansbacher an Flecktyphus. Trotzdem musste er sich Ende April 1945 auf den langen Todesmarsch ins Ungewisse begeben. Im Dachauer KZ-Außenlager Allach bei München wurde er schließlich befreit.
Nach seiner Befreiung emigrierte er über Belgien nach Palästina. Er studierte in Israel und arbeitete in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, wo er später die Museumsabteilung leitete. Für seinen Einsatz für die deutsch-israelischen Beziehungen erhielt er 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Max Ansbacher starb am 27. Februar 2021 in Jerusalem.