Mahnmal in Landsberg
Ende April 1945, wenige Tage vor Eintreffen der US-amerikanischen Soldaten, wurden die jüdischen KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering in Richtung des Konzentrationslagers Dachau und von dort weiter nach Süden evakuiert.
Bei den tagelangen Märschen, den sogenannten Todesmärschen, kamen zahlreiche Frauen, Männer und Kinder ums Leben – die genaue Zahl ist unbekannt. Viele starben an körperlicher Erschöpfung und Krankheit. Die SS-Angehörigen trieben die KZ-Häftlinge unermüdlich an. Wer zusammenbrach oder einen Fluchtversuch unternahm, wurde erschossen oder erschlagen.
Die Bewohner der Dörfer und Städte, durch die die Todesmärsche führten, kamen auf diese Weise oftmals das erste Mal mit dem KZ-System der Nationalsozialisten direkt in Berührung.
1994 wurde in Landsberg an der Neuen Bergstraße ein Mahnmal für die Opfer der Todesmärsche errichtet – ein Bronzeguss mit der Inschrift: „Hier führte Ende April 1945 der Leidensweg jüdischer Häftlinge des KZ-Kommandos Landsberg/Kaufering vorbei in Richtung Dachau“.
Jährlich erinnert die Stadt Landsberg und die Marktgemeinde Kaufering am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus mit einer Kranzniederlegung am 27. Januar.