KZ-Friedhof, Türkheim
Die jüdischen KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagers Kaufering VI bei Türkheim wurden als Zwangsarbeiter für den Bau einer Arbeitersiedlung südlich des Lagers eingesetzt. Jüdische Gefangene, die aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen und Krankheiten starben, wurden in nahe gelegenen Massengräbern verscharrt.
Nach der Befreiung des KZ-Außenlagers Kaufering VI durch US-amerikanische Soldaten wurden die Verstorbenen exhumiert und auf den neu geschaffenen KZ-Friedhof in Türkheim nördlich des ehemaligen Lagergeländes bestattet. Die genauen Standorte der ehemaligen Massengräber sind unbekannt.
Laut einer Aussage des ehemaligen Vorstandes des jüdischen Lagerkomitees von Türkheim wurden 80 namentlich unbekannte Opfer aus den Massengräbern in den neuangelegten KZ-Friedhof umgebettet. Bis 1948 wurden vier namentlich bekannte Mitglieder der jüdischen Gemeinde ebenfalls auf dem KZ-Friedhof beigesetzt.
Der KZ-Friedhof wurde 1950 zu seiner heutigen Form ausgestaltet. Das Zentrum der Anlage bildet der etwa sieben Meter hohe Ehrentempel mit einer Kuppel. Oberhalb des Vorbaudachs waren zusätzlich ein Davidstern und ein Kreuz angebracht. Beides wurde 2018 gestohlen. Im Innenraum des Ehrentempels befindet sich ein Altartisch, der von einer umlaufenden Wandschrift rechts und links umgeben ist:
Frommer Sühne sei dies Mal geweiht, dass neu wir wandeln in Gerechtigkeit.
Ein Gedenkstein, eine Erinnerungstafel und vier individuelle Grabsteine erinnern auf dem weiteren Friedhofsgelände an die Opfer.