KZ-Friedhof, St. Ottilien
Im April 1941 wurde die Erzabtei St. Ottilien durch die Geheime Staatspolizei geschlossen und in ihr ein Reservelazarett eingerichtet. Als US-amerikanische Truppen am 28. April 1945 die ursprüngliche Erzabtei erreichten, war sie mit fast 1.000 Kriegsverletzten belegt.
Bereits einen Tag später konnten etwa 500 befreite KZ-Häftlinge, die bei einem Luftangriff bei Schwabhausen verletzt worden waren, in dem Lazarett aufgenommen und untergebracht werden.
Da fortlaufend schwerkranke, überwiegend jüdische KZ-Überlebende nach St. Ottilien gebracht wurden, widmete die US-Armee noch im Mai 1945 das Lazarett in ein Hospital für Displaced Persons um.
Die Patienten waren meist Überlebende des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering sowie Kranke aus dem befreiten KZ Dachau und der Umgebung von Landsberg am Lech.
61 ehemalige KZ-Häftlinge und 15 nach der Geburt im Hospital verstorbene Babys wurden auf dem KZ-Friedhof von St. Ottilien beigesetzt. Bei der Umgestaltung des Friedhofs 1950 legte das Bayerische Landesentschädigungsamt mit dem Landratsamt Landsberg am Lech anstelle der Sammel- und Einzelgräber vier Gedenk- und zwölf Grabsteine an.
Einige der Toten wurden in ihre Heimatländer überführt. 73 jüdische Opfer, die meisten davon namentlich bekannt, liegen heute auf dem KZ-Friedhof bestattet.