KZ-Friedhof, Schwabhausen
Bei der Evakuierung des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering Ende April 1945 wurden Züge mit KZ-Häftlingen von alliierten Lufteinheiten für militärische Transporte gehalten und beschossen. Einer der Transportzüge mit KZ-Häftlingen erreichte am Vormittag des 27. April Schwabhausen. Nach dem Eintreffen eines weiteren Zugs mit Soldaten, Flakstation und Materialwagen, der neben dem Zug mit den KZ-Häftlingen auf dem Bahndamm abgestellt wurde, erfolgte ein Luftangriff.
Die Soldaten, die SS-Wachmannschaft und die KZ-Häftlinge suchten Schutz im nahegelegenen Wald. Dabei wurden flüchtende KZ-Häftlinge von den Wachen niedergeschossen oder erschlagen. Andere versteckten sich in der näheren Umgebung.
Nach dem Luftangriff trieb die SS die KZ-Häftlinge zurück in den Zug und setzte die Fahrt zum KZ Dachau fort, wo die Gefangenen am Abend des 28. April eintrafen. Tote, Verletzte und nicht von der SS aufgegriffene KZ-Häftlinge wurden in Schwabhausen zurückgelassen. Der jüdische Häftlingsarzt Zalman Grinberg organisierte den Transport der Verwundeten in das nahegelegene Wehrmachtslazarett St. Ottilien.
Am 29. April 1945 wurden die etwa 130 Toten in drei Massengräbern am Bahndamm durch die Bevölkerung von Schwabhausen beerdigt. Weder Namen noch Herkunftsorte der jüdischen Opfer sind bekannt.