KZ-Friedhof, Hurlach
Im Dezember 1944 war das Lager Kaufering IV in ein Krankenlager umgewidmet worden. Das hatte zur Folge, dass alle KZ-Häftlinge, die nicht mehr arbeitsfähig waren, von der SS aus anderen Lagern des KZ-Außenlagerkomplexes nach Kaufering IV überstellt wurden.
Aufgrund fehlender ärztlicher Hilfe und den katastrophalen Lebensbedingungen starben dort viele der Gefangenen. Die Toten ließ die SS in der Hurlacher Heide verscharren. Heute befinden sich dort die beiden KZ-Friedhöfe Kaufering Nord und Süd.
Im April 1945 wurde Lager IV dann angesichts der näher rückenden US-amerikanischen Truppen evakuiert. SS-Lagerarzt Dr. Max Blancke ließ das KZ-Lager anschließend anzünden. Im und um das Lager herum fanden die US-amerikanischen Soldaten insgesamt 360 Tote, wobei bei einigen nicht mehr festzustellen war, ob sie aufgrund des Brands gestorben waren.
In den folgenden Tagen wurde die Zivilbevölkerung der umliegenden Dörfer und aus Landsberg zur Bestattung der Toten herangezogen. Namen und Herkunftsorte der jüdischen Opfer sind nicht bekannt.
Auf dem Massengrab wurde ab 1948 ein KZ-Friedhof errichtet, der am 1. Oktober 1950 feierlich eingeweiht wurde.
Das zentrale Denkmal des Friedhofs besteht aus einem Mittel- und zwei Flügelsteinen. Auf Ersterem ist ein Davidstern eingemeißelt.
Die Inschriften lauten:
Mittelstein:
360 KZ-OPFERN ZUM GEDENKEN ERRICHTET 1950
Linker Flügelstein:
IHR ZOGET DURCH EIN MEER VON LEID
Rechter Flügelstein:
NUN RUHT IN GOTT UND EWIGKEIT