KZ-Außenlagersystem
Jedem Konzentrationslager unterstanden eine Vielzahl von KZ-Außenlagern und KZ-Außenkommandos, die teilweise mehrere hundert Kilometer vom eigentlichen Stammlager entfernt lagen. Ihre Errichtung war mit dem Einsatz von KZ-Zwangsarbeit verbunden. Dies machte eine Unterbringung der Gefangenen außerhalb des Stammlagers notwendig.
Insbesondere in den 1930er-Jahren entstanden KZ-Außenkommandos mit einem oder wenigen Dutzend KZ-Häftlingen, die in bereits bestehende Gebäude am Ort des Arbeitseinsatzes untergebracht wurden. Nach Kriegsbeginn 1939 und vermehrt ab 1943 entstanden KZ-Außenlager für die Rüstungsindustrie, in denen mitunter mehrere Tausend – vorwiegend jüdische – Gefangene in Barackenlagern untergebracht waren.
So entstand ein weitverzweigtes Netz aus KZ-Außenlagern. Im Januar 1945 existierten mehr als 500 deutsche KZ-Außenlager in Europa. Harte Arbeit und schlechte Versorgung prägten den Alltag. Die Häftlinge mussten Stollen graben, Gebäude errichten, Trümmer beseitigen oder in der Rüstungsproduktion arbeiten. Behörden und private Unternehmen waren an der Errichtung der meisten KZ-Außenlager beteiligt. Die Bevölkerung an diesen Orten wurde hierbei oft zum ersten Mal mit KZ-Häftlingen konfrontiert.
Für das KZ Dachau wurden 140 Standorte von KZ-Zwangsarbeitseinsätzen mit Unterkunft außerhalb des Stammlagers nachgewiesen. Mehrere Tausend Menschen starben in diesen KZ-Außenlagern. Die genaue Zahl ist unbekannt.
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