KZ-Außenlager Fliegerhorst Penzing
Das KZ-Außenlager Fliegerhorst Penzing des KZ Dachau existierte vom 14. Juli 1944 bis zum 24. April 1945. Trotz der räumlichen Nähe gehörte es nicht zum KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering.
Im Juli 1944 erreichte der erste Häftlingstransport mit etwa 350 französischen Widerstandskämpfern den Fliegerhorst in Penzing. Die KZ-Häftlinge wurden in der Sporthalle des Fliegerhorstes untergebracht. Anfang April 1945 traf ein weiterer Transport mit 274 jüdischen KZ-Häftlingen aus evakuierten KZ-Außenlagern ein. Die Gefangenen wurden für den Ausbau der Start- und Landebahn eingesetzt.
Nach zwei anderen Lagerführern übernahm SS-Hauptscharführer Wilhelm Wagner Ende 1944 die Leitung. Unter seiner Führung verschlechterten sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der KZ-Häftlinge deutlich: Der Arbeitseinsatz und die Appelle wurden verlängert, Arbeitsleistungen genauer überwacht und Prämien herabgesetzt.
Ende April 1945 wurden die Gefangenen zum KZ-Außenlager Kaufering I gebracht, wo sie den Todesmärschen in Richtung des KZ Dachau angeschlossen wurden.
Wihelm Wagner wurde im gleichen Jahr im Dachauer Hauptprozess angeklagt und am 29. Mai 1946 im Gefängnis Landsberg hingerichtet.
Zwischen 1958 und 2018 wurde der Fliegerhorst von der Deutschen Luftwaffe genutzt. Seit 1995 erinnert eine Gedenkplakette an der Sporthalle an die Gefangenen des ehemaligen KZ-Außenlagers.