Kaufering VIII (Seestall)

Das KZ-Außenlager Kaufering VIII befand sich einige hundert Meter westlich von Seestall, einem Ort in der Gemeinde Fuchstal.

Vom KZ Auschwitz kommend erreichte am 1. September 1944 der erste Transport mit 500 KZ-Häftlingen das Lager Kaufering VIII. Die Unterkünfte mussten von den polnischen und tschechischen Juden selbst errichtet werden. Mit 18 Erdhütten war das Lager vergleichsweise klein.

Das ehemalige Lagergelände VIII heute. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten/ Rainer Viertlböck
Das KZ-Außenlager Kaufering VIII befand sich einige hundert Meter westlich von Seestall. Quelle: Carls Luftbild Datenbank

Laut einem US-amerikanischen Untersuchungsbericht über die Messerschmitt-Fabriken im Großraum München sollte der Bunker „Diana II“ nahe Leeder in der Gemeinde Fuchstal entstehen. Aufgrund der vor Ort vorgefundenen Kiesbeschaffenheit sei der geplante Bauplatz jedoch ungeeignet gewesen. Erst 1,5 Kilometer südlich der Bunkerbaustelle von „Weingut II“ habe man die erforderlichen Bedingungen vorgefunden.

A little while later, we were summoned to the appelplatz, where we stood to be counted by the SS guards, who, once the counting was completed, again disappeared into their blocks, and left us to our own devices. More time to wander about aimlessly in Camp Number Eight seemed to be what was in store for us for the time being. 

– Israel I. Cohen über das Lager

Quellverweis

Im Oktober und November 1944 mussten die Gefangenen des Lagers Kaufering VIII in der umliegenden Landwirtschaft arbeiten. Spätestens Ende Februar 1945 wurden sie auf andere Lager des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering aufgeteilt. Ob die Entwicklung des Lagers in Zusammenhang mit der Verlegung der Baustelle von „Diana II“ in Verbindung steht, ist nicht nachweisbar.

Heute wird das ehemalige Lagergelände landwirtschaftlich genutzt. Bauliche Überreste des KZ-Außenlagers bestehen nicht mehr.

Für vertiefende Einblicke zum KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering gelangen Sie hier zur Übersichtsseite.