Justizvollzugsanstalt Landsberg
Die heutige Justizvollzugsanstalt Landsberg (JVA Landsberg) wurde 1908 als Ausgliederung von Teilen des Gefängnisses Ebrach als Staatliche Gefangenenanstalt Landsberg a. Lech erbaut.
Als der Hitler-Ludendorff-Putsch am 9. November 1923 scheiterte, wurden die führenden Putschisten, Adolf Hitler und Erich Ludendorff zusammen mit Rudolf Heß, Julius Streicher und weiteren Verantwortlichen, in der Festungshaftanstalt des Gefängnis Landsberg inhaftiert.
Insgesamt 264 Tage Festungshaft verbüßte Hitler von April bis Dezember 1924. Während dieser Zeit entstand sein Werk „Mein Kampf“. Seitdem hatte die Festungshaftanstalt Landsberg für Hitler und den Nationalsozialismus eine besondere Bedeutung. Sie diente NS-Anhängern als Wallfahrtsort, und wurde weiterhin als Haftanstalt des NS-Regimes genutzt. 210 Menschen kamen zwischen 1944 und Kriegsende in der Anstalt aufgrund von Misshandlungen oder Hinrichtungen um.
Am 27. April 1945 wurde das Gefängnis Landsberg von US-amerikanischen Truppen befreit. Die United States Army nutzte das Gebäude ab 1947 als „War Criminal Prision No. 1“ (deutsch: Kriegsverbrechergefängnis Nr. 1). Ehemalige NS-Führungspersönlichkeiten und Kriegsverbrecher, die in Nürnberg und Dachau verurteilt worden waren, wurden hier inhaftiert oder hingerichtet.
1958 wurde die Strafanstalt an die bayerische Justizverwaltung übergeben.