Displaced Persons
1945 befanden sich in den drei westlichen Besatzungszonen etwa sieben Millionen Menschen, die sich aufgrund des Krieges nicht mehr in ihren Heimatstaaten befanden – sogenannte „Displaced Persons“ (DP).
Sie waren meist verschleppte Zwangsarbeiter oder ehemalige Häftlinge der Konzentrations- und ihrer Außenlager. Nach Kriegsende brachten die Alliierten die DPs in Kasernen- und Barackenlagern unter. Etwa 450 solcher Lager wurden in der US-amerikanischen Besatzungszone bis 1946 errichtet. Die Verpflegung und Koordination der DPs übernahm die 1943 gegründete internationale Hilfsorganisation United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA).
Die Alliierten sorgten bei einem Großteil der DPs für eine organisierte Rückführung („Repatriierung“) in ihre ursprünglichen Heimatstaaten. Zur Gründung eines eigenen Staates Israel unternahmen jüdische Überlebende beschwerliche Einreiseversuche in das britische Protektorat Palästina. Ab 1947 wurden bisher nicht repatriierte DPs in anderen Ländern angesiedelt („Resettlement“), beispielsweise in Großbritannien, Kanada, Belgien, den USA, Frankreich und Australien.
Die Menschen, die nicht in ihre Heimatstaaten zurückkehren konnten, bewohnten die Lager oft dauerhaft. Das größte von ihnen im Raum Landsberg war die Saarburgkaserne, die im Dezember 1945 bereits rund 5.000 Personen umfasste. 1951 wurden die Gleichstellung der DPs in einem „Gesetz zur Rechtsstellung heimatloser Ausländer“ in der Bundesrepublik Deutschland geregelt. Das letzte Lager Föhrenwald in Oberbayern schloss 1957.