Die Täter
Die Wachmannschaften des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering bestanden hauptsächlich aus SS-Angehörigen. Aber auch Mitglieder der Wehrmacht und der Luftwaffe wurden für den Dienst in den Lagern abgestellt.
Darunter waren auch sogenannte Volksdeutsche, die – obwohl in anderen Nationen geboren und aufgewachsen – die Nationalsozialisten im Sinne ihrer Eroberungs- und Germanisierungspolitik in ihre militärischen Verbände rekrutierten. Wenn sie nicht bereits in anderen Lagern als Wachposten gearbeitet hatten, erhielten sie manchmal in den OT-Lagern um Landsberg eine Ausbildung.
Es war nicht ungewöhnlich, dass die SS-Angehörigen in mehreren Lagern ihren Dienst versahen, Häftlingstransporte begleiteten und dann in den neuen Lagern ihren Dienst weiterführten. Für die weiblichen Häftlinge waren SS-Aufseherinnen abgestellt. Innerhalb der einzelnen Lager gab es des Weiteren einen Rapportführer, einen Arbeitsdienstführer und einen Lagerführer. Letzterer unterstand einem SS-Kommandanten, der den gesamten Kauferinger Außenlagerkomplex leitete.
Insgesamt standen dem gesamten KZ-Außenlagerkomplex bis Ende April 1945 vier SS-Kommandanten vor: Hauptsturmbannführer Heinrich Georg Forster von Juni 1944 bis September 1944, Sturmbannführer Walter Adolf Langleist von September 1944 bis November 1944, Sturmbannführer Hans Aumeier von November 1944 bis Januar 1945 und Sturmbannführer Otto Förschner von Februar 1945 bis April 1945. Diese waren wiederum dem Kommandanten des KZ Dachau unterstellt.
Die meisten Lagerführer und die vier KZ-Kommandanten hatten bereits Erfahrung in Konzentrations- und Außenlagern gesammelt und hatten sich bei ihren Vorgesetzten als „tauglich“ für diese Leitungsfunktion erwiesen.
Für alle Kauferinger Lager war Dr. Max Blancke als SS-Lagerarzt verantwortlich.