Anton Posset
geboren am 25.09.1941 in München, gestorben am 10.09.2015 in Halblech
Anton Posset trug mit seinem Engagement einen wesentlichen Teil zur Erforschung und zum Gedenken an die Opfer der NS-Zeit in Landsberg am Lech bei. Er kam 1975 nach Landsberg am Lech, wo er ein Lehramt am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium antrat.
Dort begann er, sich für die deutsch-jüdische Aussöhnung einzusetzen und die Geschichte des 20. Jahrhunderts im Nachkriegsdeutschland zu thematisieren. 1983 gründete er dafür den Verein „Landsberg im 20. Jahrhundert – Bürgervereinigung zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte e.V.“.
Unter dem Vereinsvorsitzenden Posset gelang es dem Verein, einen Teil des ehemaligen Geländes des KZ-Außenlagers Kaufering VII, auf dem sich die letzten erhaltenen Tonröhrenbauten befinden, zu erwerben. Der Verein verhinderte hierdurch den Abriss der letzten baulichen Überreste des Lagers. Außerdem errichtete er auf dem Gelände die Europäische Holocaustgedenkstätte, durch die Aufstellung von Gedenksteinen elf europäischer Staatsoberhäupter. Anton Posset leistete über 30 Jahre lang ehrenamtliches Engagement bis zu seinem Tod im Jahr 2015.
Bei vierzehn Geschichtswettbewerben „Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten“ unterstützte Posset in seinen aktiven Jahren als Gymnasiallehrer seine Schüler als Tutor. Auch als Autor war Anton Posset aktiv. Als Redaktionsmitglied der Publikationsreihe „Themenhefte Landsberger Zeitgeschichte“ trug er einen maßgeblichen Teil zum Erfolg dieser Zeitschriftenreihe bei. Daneben brachte er seine methodischen und didaktischen Erfahrungen in das vierbändige Geschichtswerk „Erinnern und Urteilen“ für die gymnasiale Mittelstufe ein.
1990 wurde die Arbeit Anton Possets gewürdigt: Am 9. September überreichte ihm in Anwesenheit des deutschen Botschaftsrates der Vorsitzende der Gedenkstätte Yad Vashem, Itzak Arad, den sechsarmigen Yad-Vashem-Leuchter – die höchste Auszeichnung, die die Gedenkstätte an einen Nachgeborenen verleihen kann.