Tod

Die Gefangenen im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering lebten unter menschenverachtenden Umständen. Neben unzureichenden hygienischen Verhältnissen litten sie unter der Mangelversorgung an Nahrungsmitteln und geeigneter Kleidung. 

Die amerikanischen Soldaten zwangen Landsberger Bewohnerinnen und Bewohner nach der Befreiung, die Leichen der KZ-Häftlinge zu begraben. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Deborah Gaynes

Die KZ-Häftlinge erhielten morgens eine Art Kaffeeersatz. Auf dem Arbeitseinsatz eine dünne Suppe und abends im Lager eine Suppe und etwas Brot. Erkrankte Gefangene erhielten weniger Essen als die Zwangsarbeitenden.

Neben dem Terror und den Misshandlungen durch die Wachmannschaften waren Krankheiten ständige Begleiter der KZ-Häftlinge. Typhus und Fleckfieber breiteten sich in den engen Unterkünften schnell aus. Kranke und arbeitsunfähige Inhaftierte des KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering wurden selektiert und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Ich denke daran, dass einmal in der Nacht auf meiner Seite ein toter Mann lag. Aus Lodz. Er war ein Freund. Aber wir mussten ihn den Tag über [in der Baracke] behalten und dem Kapo ein bisschen etwas bezahlen, vielleicht Zigaretten oder was wir übrig hatten, damit der zum Kommandanten sagt, dass der andere nur ein bisschen krank ist. Dann holt man ihn nicht raus aus der Baracke, aber wir erhalten seine Portion Essen für den Tag.

Bernard Marks über das Sterben

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Selektionen fanden auch zur Überführung der erkrankten Gefangenen in die später umgewidmeten Krankenlager Kaufering IV (Sterbelager) und Kaufering VII statt. Medikamente oder Verbandsmaterial gab es kaum. Die Sterblichkeitsrate war in den KZ-Außenlagern und in den Baukommandos besonders hoch: Für Lager IV bezifferte der Lagerkommandant Otto Förschner in seinem Prozess die Todesquote auf wöchentlich 100 bis 200 Tote.

Diese wurden anfänglich in das Krematorium des KZ Dachau transportiert und später in nahe gelegenen Massengräbern verscharrt.

Zeitzeuge Avi Ribon über seine Zeit im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering. Quelle: KZ-Gedenkstätte Dachau

Mehr als 6.500 Menschen – namentlich bekannt – starben im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering. 3.500 KZ-Häftlinge wurden in andere Lager wie das KZ Auschwitz deportiert und dort meist sofort ermordet. Weitere KZ-Häftlinge starben auf den Todesmärschen Ende April 1945.

Wir hatten viele Tote jeden Tag. Weil die Arbeit schwer war, der Tag lang und wir nicht viel Essen bekamen. Das war nicht ein Sklavenarbeitslager, das war vielmehr ein „Verhungerungslager“ mit Arbeit, mit Zwangsarbeit.

Bernard Marks über das Sterben

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